Übergewicht durch Geschmacksverstärker & Co.? 

Die Geschmackspapillen auf der Zunge sind wie Pförtner, die den Einlass von Nahrung in unseren Körper kontrollieren. Sie identifizieren ob das, was wir essen, bekömmlich ist, analysieren wesentliche Nährstoffe und leiten diese Informationen weiter an das Verdauungssystem.

„Wer in England anständig speisen will, muss dreimal am Tage frühstücken“, pflegte der bekannte britische Schriftsteller William Somerset Maugham (1874-1965) zu sagen.

Nach heutigem Ernährungsverständnis lässt sich ein typisch englisches Frühstück glatt auf drei Mahlzeiten verteilen. Zu dem landesüblichen Porridge, einer warmen Haferspeise, gesellen sich neben knusprigem Toast mit herbsüßer Orangenmarmelade und würzigem Tee, auch dotterweiches Spiegelei mit Speck, gebackene Bohnen, fingerlange Bratwürstchen sowie Grilltomaten.

Jedes vierte Schulkind geht Umfragen zufolge morgens ohne Frühstück aus dem Haus. Dabei hat gerade der noch wachsende kindliche Organismus den Energiekick in den Tag besonders nötig. Schließlich hat der Körper nachts Nährstoffe und Energie verbraucht. Er wartet nun auf Nachschub. Übrigens sind hier die finnischen Kinder vorbildlich. Dort verlässt nach neusten Untersuchungen fast kein Kind das Haus ohne etwas zu essen.

>Ob das auch ein Faktor für deren besseres Abschneiden in der Pisa-Studie ist, sei dahingestellt. Doch dass das Frühstück Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit stärkt, weisen weltweit viele Untersuchungen nach.

Der Morgen beginnt am Abend

Der Start in den Tag beginnt eigentlich schon am Abend vorher. Wenn Kinder früh genug zu Bett gehen, sind sie am nächsten Morgen ausgeschlafener und leichter zu motivieren, für ein leckeres Frühstück etwas eher aufzustehen. Dann mögen auch Morgenmuffel einen Becher Milch bzw. Kakao, etwas Obst, einen Joghurt, ein kleines Müsli oder wenigstens ein halbes Brötchen oder Brot mit Butter, Marmelade, Honig verzehren. Wer Appetit darauf hat, darf gern herzhaft zulangen.

Doppelschnitte

Das „Pausenbrot par excellence“ ist nach wie vor die belegte Schnitte mit Wurst, Schinken oder Käse, ergänzt mit einem Stück Obst wie Apfel, Banane oder etwas Rohkost wie Möhre, Gurke, Paprika, Tomate. Eine solch einfach-gute, schnell zubereitete Brotzeit, ergänzt mit einem Getränk, enthält alle Nährstoffe, die Kinder brauchen, um konzentriert und fit zu bleiben.

Vielschichtig

Alternativ zum Frühstück von zu Hause gibt’s oft nur den Schulkiosk. Manche Schulen bieten den Kindern lecker belegte Brote oder Brötchen, frisches Obst und kalte Milch an. Dieses Angebot steht und fällt damit, dass Eltern auch bereit sind, dafür etwas mehr zu zahlen und Kinder darauf zugreifen. Wo das (noch) nicht der Fall ist, ist’s immer noch besser, einen süßen Riegel zu essen als mit knurrendem Magen im Unterricht zu sitzen.

Erst essen, dann spielen

Nicht nur das „was“ sondern auch das „wie“ entscheidet über die Qualität des Schulfrühstücks. Etliche Grundschulen frühstücken deshalb wieder gemeinsam im Klassenzimmer. Dann fliegen keine Brote beim Laufen aus der Hand und kippen Joghurtbecher nicht ungewollt auf dem Schulhof aus. So gestärkt macht danach das Spielen draußen noch mehr Spaß und ist die Konzentration für die nächste Stunde wieder vorhanden.