„Die Bekämpfung des Übergewichts bei Kindern und die Förderung einer gesunden Ernährung sind für mich die wichtigste ernährungspolitische Herausforderung“ resümierte Verbraucherministerin Renate Künast vor den Teilnehmern des Kongresses zu Kinderernährung am 8. Juli in Berlin.

 Die bisherige Bilanz ist eher ernüchternd. Seit fast dreißig Jahren steigt die Zahl der übergewichtigen Kinder langsam aber stetig. Alle bisherigen Maßnahmen konnten das nicht grundlegend ändern. Die Ursachenforschung ist mühsam, eindeutige Faktoren kaum greifbar. Veränderte Ernährungsgewohnheiten und zunehmende Bewegungsarmut werden als wesentliche Ursachen genannt. Doch dickere Kinder essen rein statistisch nicht mehr Schokolade und Süßigkeiten als dünnere Kinder. 

Allein am Essen liegt’s wohl kaum. Dennoch fordern viele Experten so etwas wie eine kalorienreduzierte Sonderkost fürs Kind mit fettarmen Schokoriegeln – und eine Schule, die Kinder lehrt, was man essen darf. Ob damit das Problem einer gesellschaftlichen Entwicklung, die den Kindern immer weniger Möglichkeiten gibt, ihre Sinne für natürlich gesunde Ernährung und den Spaß an der Bewegung zu entdecken, gelöst werden kann?